Ihr Heizungsratgeber – Tipps und Tricks rund ums Heizen
Die Energiewende ist seit Jahren ein Thema, das aktuell immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wie lässt sich am besten Strom sparen? Wie kann man der Umwelt mit erneuerbaren Energien oder anderweitig helfen? Vor allem als Hausbesitzer stellen sich Ihnen einige Fragen: Welche Heizungsart ist die beste für mich? Welches System eignet sich für eine Modernisierung? Welche arbeitet am wirtschaftlichsten und inwiefern werden Heizungen staatlich gefördert? In unserem Heizungsratgeber finden Sie zahlreiche Tipps und Tricks rund um das Thema Heizung.
Gasheizungen
Ob Erd-, Flüssig- oder Bio-Erdgas: Heizen mit Gas hat den Vorteil, dass dabei nicht nur die Wärme, die bei der Verbrennung entsteht, genutzt wird, sondern auch der Wasserdampf der Abgase. Diese Energie verschwindet bei anderen Heizarten sonst ungenutzt über den Schornstein, macht aber einen Unterschied von rund 10 % aus – wenn sie denn dann genutzt wird. Das wiederrum spart sowohl Kosten als auch Emissionen.
Ölheizungen
Auch Ölheizungen machen sich die sogenannte Brennwerttechnik zunutze: Sie nutzen zusätzlich zur regulären Energie auch die im Wasserdampf enthaltene Wärme, um zu heizen und warmes Wasser bereitzustellen. So lassen sich bis zu 15 % Kosten und Energie einsparen. Ein weiterer Vorteil: Öl-Brennwertheizungen lassen sich mit Solarthermien kombinieren, was zu weiteren Ersparnissen führt.
Heizen mit Erdwärme/Wärmepumpen
Ob Luft/Wasser-, Sole/Wasser- oder Warmwasser-Wärmepumpe: Heizungen, die mit Erdwärme arbeiten, benötigen dafür lediglich rund 25 % Strom, der Rest wird durch Luft, Wasser und/oder Sonnenenergie erzeugt. Dabei können Sie mit einer Heizung dieser Art nicht nur Wohnwärme erzeugen, sondern auch Warmwasser. Auch eine Kühlung der Wohnräume ist damit möglich. Mit einer Wärmepumpe fördern Sie außerdem nicht nur die Natur, sondern können auch von staatlichen Förderungen profitieren.
Solarthermien und -kollektoren
Wer mit Solar heizt, nutzt die kostenfreie Energie, die die Sonne uns tagtäglich liefert. Auch Strom lässt sich so erzeugen. Hinzukommt, dass sich Solarthermien und -kollektoren gut mit anderen Heizarten kombinieren lassen, sodass Sie auch mit einem nachträglichen Einbau einiges an Kosten und Energie sparen können.
Heizen mit Strom/Infrarotheizungen
Infrarotheizungen liegen voll im Trend. Sie erzeugen nicht nur Strahlungswärme, die im Vergleich zur herkömmlichen Konvektionswärme deutlich angenehmer wirkt, sondern gelangen auch schneller auf Temperatur. Hinzukommt, dass sich diese einfach und ästhetisch in das Innenraumdesign einfügen lassen, da sie nicht viel Platz benötigen und in zahlreichen Ausführungen erhältlich sind.
Welche Heizung ist die richtige für mich…
Die Frage, welche Heizung die richtige ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Faktoren wie die Größe und das Alter des Hauses spielen dabei eine große Rolle.
…wenn es sich um einen Neubau handelt?
Im Falle eines Neubaus sollte die Energieeffizienz der Heizung oberste Priorität haben. Das ist nicht nur wichtig für den Komfort, sondern bestimmt auch langfristig die Höhe der Energiekosten. In Neubauten unterliegt die Heizung auch immer den aktuellen gesetzlichen Vorschriften. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) hält sowohl die energetischen Anforderungen wie Wärmeverlust fest als auch die Technik, die in der Heizung verbaut sein sollte. Ein Teil der Energie, die gewonnen wird, muss außerdem Wärme und Warmwasser erzeugen oder für die Klimatisierung mit erneuerbaren Energien genutzt werden. Eine Wärmepumpe oder eine Gas-Brennwertheizung in Kombination mit Solargeräten ist im Neubau daher meist die beste Wahl.
…wenn ich im Einfamilienhaus lebe?
Steht die Frage im Raum, welche Heizung sich am besten für ein Einfamilienhaus eignet, dann kommt auch hier die Antwort auf mehrere Faktoren an: Mitunter spielen das Budget, langfristige Heizkosten sowie der Platzbedarf bei der Entscheidung eine Rolle. Handelt es sich dabei um einen Neubau, ist auch hier eine Wärmepumpe oder eine Gas-Brennwertheizung ratsam.
Generell bietet sich im Einfamilienhaus eine Heizung an, die wenig Platz benötigt. Eine Gasheizung wäre hier die beste Wahl, denn diese braucht keinen separaten Raum für Brennstoff. Wenn Sie diese – ähnlich wie im Falle eines Neubaus – energieeffizienter gestalten möchten, besteht die Möglichkeit, mit einer Solarthermie aufzustocken. Das spart nicht nur Kosten, sondern schont auch die Umwelt.
Heizung modernisieren: wann, wie, warum?
Öl- und Gasheizungen, die ihre besten Jahre hinter sich haben, sind nicht mehr effizient. In der Regel sind diese überdimensioniert und verbrauchen mehr Energie, als genutzt wird. Unter anderem, weil der Anteil der Wärme, der aus dieser Energie gewonnen wird, geringer ist als bei neueren Heizungen. Die überflüssige Energie geht bei alten Öl- und Gasheizungen ungenutzt verloren. Diese Ineffizienz verursacht unnötige hohe Kosten. Hinzukommt, dass der Gesetzgeber sogar verlangt, dass Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden müssen.
Der Vorteil einer Modernisierung Ihrer Heizung: Sie sparen damit nicht nur langfristig Kosten, sondern erhalten auch Zuschüsse und Fördermittel, wenn Sie beispielsweise Ihre alte Gasheizung durch eine Wärmepumpe oder eine Gas-Brennwert-Hybridlösung ersetzen.
Welche Heizungen werden gefördert?
Wenn Sie Ihre Heizung beispielsweise mit einer Wärmepumpe oder einer Gas-Hybridheizung modernisieren und damit effizienter machen, leisten Sie einen nicht unerheblichen Beitrag zum Umweltschutz. Das wird seitens des Staates gefördert. Anfang 2021 wurden die Möglichkeiten mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vereinfacht. Seitdem gilt:
• Wer eine neue Heizung im Rahmen einer energetischen Gebäudesanierung einbaut, erhält beispielsweise zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen der KfW.
• Bauliche Leistungen, um die Heizung zu optimieren, werden ebenfalls gefördert.
• Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hilft aus, wenn Sie Ihre Heizung modernisieren.
Die Möglichkeiten der Heizungsförderung sind vielfältig, lassen Sie sich daher am besten im Vorfeld ausführlich beraten.
Welche Heizung ist am wirtschaftlichsten?
Welche Heizung am wirtschaftlichsten bzw. effizientesten arbeitet, lässt sich nicht allgemeingültig sagen. Auch hier spielen externe Faktoren wie der Verbrauch, die Wärmedämmung etc. eine nicht unerhebliche Rolle. Elektroheizungen sind beispielsweise verhältnismäßig günstig in der Anschaffung, einfach in Betreib zu nehmen und lassen sich leicht ins Innendesign einfügen, haben aber höhere laufende Kosten, wenn man damit ein großes Gebäude heizen möchte.
Im Hinblick auf zukunftsorientierte Lösungen ist eine Heizung, die auf erneuerbare Energien setzt, jedoch am sinnvollsten – insbesondere im Falle eines Neubaus oder einer Modernisierung. Die Frage nach der wirtschaftlichsten Heizung ist also eine individuelle und sollte stets mit einem Fachmann abgesprochen werden.